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Wie lebt es sich mit Alltagsassistenz Teil 2 Ein Realitätscheck

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 29. Okt. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

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In meinem letzten Blog Artikel zum Thema, habe ich euch den Weg zu einer Pflegestufe und die emotionale Bedeutung der Hilfe für mich erzählt.

In diesem Artikel geht es um einen Faktencheck, wie sich die Hilfe im Alltag genau gestaltet und wie sich mein Alltag dadurch verändert hat.

Meinen Alltag erleichtern mir zwei Alltagsunterstützende Dienste und ein Pflegedienst.

Ich habe es so aufgeteilt, dass jede Woche eine Person zum Putzen kommt, alle zwei Wochen mich jemand zum Einkaufen fährt und ich noch jemanden habe der mich zu Therapien fährt, oder Erledigungen mit mir macht.

Dadurch ergeben sich für mich feste Tagesroutinen, mit den jeweiligen Aufgaben für die die begleitende oder unterstützende Person gerade zuständig ist. Das bedeutet für mich dass ich meine Woche mit ihren unterschiedlichen Aufgaben und Terminen nach den Zeitfenstern meiner Alltagsassitenz richtet und das jede Woche in einem unterschiedlichen Rhythmus, da die verschiedenen Dienste an verschiedenen Tagen kommen. Das macht das ganze zu einer planerischen Herausforderung für mich, da ich immer auf dem Schirm haben muss, wann an welchem Tag welcher Dienst kommt, um zu Hause zu sein und keine anderen Termine oder Verabredungen in diese Zeit zu legen. Doch das macht das ganze auch interessant und abwechslungsreich, da die Wochen zwei immer den gleichen Rhythmus haben, der aber sich immer wieder abwechselt.

Außerdem schult es meine planerischen und organisatorischen Fähigkeiten, die auf Grund meiner starken Unkonzentriertheit und Vergesslichkeit nicht gerade die besten sind.


Auf Grund der Tatsache, dass ich nicht Auto fahren und keine weiten Strecken alleine Bus fahren kann, bin ich darauf angewiesen, dass mich jemand mit nimmt, wenn ich irgendwo hin möchte, dadurch beschränken sich meine sozialen Kontakte auf wenige und immer die gleichen Personen und Orte.

Durch meine Alltagsassistenten erweitert sich dieser Kreis und ich bekomme mehr von dem Leben außerhalb meiner kleinen Bubble mit.

Durch meine Behinderung brauche ich einiges an Hilfe und kann einige Aufgaben in meinem Leben entweder gar nicht oder nur eingeschränkt erledigen, mein Team von Alltagsasisstenten zu "managen" gibt mir ein Gefühl von Produktivität, Selbstständigkeit, Autonomie und Anerkennung, was ich sonst nur wenig in meinem Alltag spüre.

Auf Grund meiner Hilfsbedürftigkeit und dem immer älter werden meiner Eltern, hatte ich lange Angst vor meiner Zukunft. Meine Freunde und anderen Angehörigen haben mir zwar immer wieder Hilfe angeboten, aber es ist kein gutes Gefühl mehr zu nehmen, als geben zu können. Es hat für mich meine Beziehung zu ihnen belastet. Jetzt wo ich mehr professionelle Hilfe habe, kann ich die weiteren Hilfsangebote, die ich immer noch brauche einfacher in Anspruch nehmen.

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