Wenn ich schon in der Gesellschaft auffalle, will ich wenigstens bestimmen wie ich auffalle.
- Admin
- 19. Aug. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Sept. 2022

Durch meine Erkrankung und der damit einhergehenden Lebensumstände ist es mir gegeben regelmäßig aufzufallen oder aus der Reihe zu tanzen. Viele Jahre habe ich mich sehr dafür geschämt und habe Situationen gemieden in denen andere mir fremde Menschen merken könnten, dass ich scheinbar "anders" bin.
Ich habe mich selbst wahnsinnig unter Druck gesetzt möglichst perfekt aufzutreten und keine Fehler zu machen. Dem schlauen Lesenden ist bestimmt klar, dass das nicht funktionieren kann und meistens ordentlich in die Hose gegangen ist. Regelmäßig ist meine Erkrankung doch zum Vorschein gekommen und ist den anderen mit Anlauf mitten ins Gesicht gesprungen. Anstatt irgendwie locker und cool mit Humor die Situation aufzulösen, habe ich immer krampfhaft weiter versucht, alles zu überspielen.
Im Nachhinein denke ich, dass genau das peinlich war und nicht meine Attacken an sich. Für die kann ich tatsächlich nichts, aber für meinen Umgang damit schon. Ich mache es mir und den Menschen in meiner Umgebung viel leichter, wenn ich humorvoll und ehrlich mit mir und der Situation umgehe, als wenn ich krampfhaft die perfekte Sinja spielen möchte.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wie es mir gelungen ist diesen Weg zu gehen und nicht mehr die perfekte Sinja sein zu wollen? Also ich verate es euch. Eigentlich ist es ganz einfach und wir haben diesen Satz schon so häufig gehört. Ich habe angefangen mich selbst so anzunehmen wie ich bin und meine Attacken in der Öffentlichkeit als einen Teil von mir zu akzeptieren. Da ist es wieder dieses schöne Thema Selbstakzeptanz. Irgendwie führt scheinbar kein Weg an ihr vorbei.
Was hat mir denn auf diesem Weg geholfen?
Ganz vorne weg meine Diagnose. Ja, meine lieben Ärzte und Ärztinnen falls Sie das lesen sollten, es ist nicht egal ob man seine Diagnose kennt oder nicht. Es ist bedeutend, für die Selbstakzeptanz zu wissen, was mit einem selbst los ist. Was die eigenen Karten sind, die wir für unser Leben auf der Hand haben.
Zum anderen haben mir meine Therapien geholfen. Jede einzelne von ihnen egal ob wissenschaftlich anerkannt oder nicht.
Last but not least meine eigene Verantwortung mir selbst gegenüber. Die Verantwortung, die ich für mich trag, dass es mir psychisch gut geht. Aber auch die Verantwortung wie ich von mir selbst und anderen wahr genommen werden möchte.





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