Meine Reise zu mehr Selbstfürsorge im März mit und gerade wegen der jetzigen Situation weltweit.
- Admin
- 10. Apr. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Anfang des Monats war ich wie glaube ich jeder von uns immer noch geschockt, darüber dass nach zwei Jahren Pandemie jetzt Krieg in Europa nur wenige 100 Kilometer von uns entfernt tobt. Ich habe mich wie gelähmt gefühlt und habe mich innerlich sehr weit von mir entfernt, doch angesichts des Schreckens und des Grauens die mit dem Krieg verbunden sind, haben sich Rituale und der Wunsch sich selbst was "Gutes" tun so banal ja gerade schon dekadent angefühlt.
Doch Anfang März war ich nach ganz langer Zeit auf einem Geburtstag eingeladen und habe mich dort mit den anderen Gästen unterhalten und gemerkt wie ausgebrannt die anderen waren. Ich möchte, dass hier gar nicht bewerten, doch ich habe fest gestellt, dass mich meine Rituale im Alltag mich gut durch die letzten Jahre und die Kriesen getragen haben.
So habe ich Anfang des Monats wieder angefangen zu meditieren, um hieraus zu finden was für Themen mich gerade beschäftigen und wie ich mich positiv dabei unterstützen kann. Außerdem nutze ich jeden Monat die Neu- und Vollmond Meditation von hand on hearts auf YouTube. Sie geben mir eine Struktur durch den Monat.
Mit der Entscheidung glücklich zu sein, egal wie die äußeren Umstände sind, kam eine entspannte Leichtigkeit in meinen Alltag. Ich laufe nicht wie ein Honigkuchenpferd grinsend die ganze Zeit durch die Gegend und habe auch immer noch Momente an denen mich Hoffnungslosigkeit überfällt, doch ich kann mich immer wieder selbst aus diesem Gefühlszustand heraus holen, da es ja meine Entscheidung ist, wie ich mich fühle.
Meine festen Routinen wie zum Beispiel, sich um die Hunde zu kümmern, das bloggen oder die Rituale wie die Meditation ja auch so etwas scheinbar oberflächliches wie meine Beauty Rituale geben mir in dieser sich stark wandelnden Zeit Kontinuität und Sicherheit.
Der Beginn des Frühlings und das damit verbundene gute Wetter, was wir über viele Tage im März hatten, hat natürlich sein übriges getan, um sich emotional zufriedener zu fühlen. Allein, das es morgens eher hell wird, die Vögel singen, die Tage länger sind und es mehr Freude bereitet sich draußen in der Natur auf zuhalten, führt dazu schwierige Situation einfacher aus zu halten.
Durch meine Erkrankung und die täglich auftretenden Symptome sehe ich mich tagtäglich mit häufig wechselnden gesundheitlichen Situationen konfrontiert. Ich kann am Morgen nicht sagen, wie mein Tag verlaufen wird. Jahrelang habe ich mich dagegen gewehrt und jede Attacke die mich besuchte, sah ich als persönliches Versagen. In meiner Therapie habe ich mich mit diesem Glaubenssatz auseinander gesetzt und für mich gelernt, dass die Akzeptanz der Situation, also die Akzeptanz der Attacken als Teil von mir zu sehen. Ich muss sie nicht mögen und toll finden und es ist richtig und wichtig immer wieder nach einem Weg zu suchen, meine Gesundheit zu verbessern, aber wenn ich sie ablehne, lehne ich einen Teil von mir ab. Das aber wiederspricht der Reise zu sich selbst und der Liebe zu mir.
Warum erzähle ich euch das alles im Zusammenhang mit der weltweiten Situation in der wir momentan alle leben?
Je mehr ich mich in das Drama der Situation reinziehen lasse und den Zustand des Krieges und der Pandemie sofort beendet haben möchte, um mich von dieser Belastung zu befreien, fokussiere ich mich nur noch auf diese Themen und vergesse dass mein Leben gerade jetzt statt findet. Die Zeit in der ich mich permanent mit Panik Zerstörung, Gewalt, Krankheit und Tod beschäftige, vergeude ich meine Lebenszeit, die nicht wieder kommt.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte die Pandemie und den Krieg nicht bagatellisieren, es ist fürchterlich welches Leid momentan durch diese beiden Situationen über die Menschen gebracht wird und wir sollten immer einen Weg suchen, die Situation zu verbessern und zu helfen, doch wir dürfen uns selbst dabei nicht verlieren.
Ende letzten Monats bin ich offiziell durch meine Erkrankung erwerbsunfähig gesprochen worden und habe gleichzeitig entschieden meinen Studiengang zu beenden, da ich momentan neben meinen Therapien nicht die Kraft habe zu studieren.
Auch wenn ich mir diesen Status für mich gewünscht habe, da er für mich Klarheit bringt, hat er mich emotional in die Knie gezwungen. Letztendlich sind wir doch in der Gesellschaft anerkannt, wenn wir beruflich was leisten und werden über unseren Beruf definiert und definieren uns selbst automatisch über unseren Beruf. So hat es mir psychisch unheimlich gut getan, dass dieser Blog und der Podcast #alslenainmeimzimmerkam stetig wachsen und positive Resonanzen bekommen. Außerdem geben die Werbekörperaktion eine Möglichkeit mich kreativ ausleben zu können und mich über diese Tätigkeit zu identifizieren. Gleichzeitig gibt mir meine kreative Arbeit, die Kraft meine Therapie und die ehrenamtliche Arbeit zu absolvieren.
Wenn ich mir meine Pläne von meinem Leben so anschaue hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann in einem Hospiz arbeiten würde, online über das Leben mit Behinderungen aufklären würde und Werbekoperationen annehmen würde. Innerlich sehe ich mein 20 jähriges Ich staunend da stehen und denken wie ist das denn alles passiert. Ich war nie Computer und Internet affin und habe mich in ganz anderen Bereichen beruflich gesehen. Scheinbar hatte das Leben oder das Göttliche, woran ich glaube, andere Pläne mit mir. Das Beste ist aber, dass es sich wunderbar nach mir anfühlt. Wenn ich eins in den Kriesen in meinem Leben gelernt habe, dass es sich lohnt nach den Chancen, die einem geboten werden zu greifen.





Kommentare