top of page

Meine Urlaubserfahrungen mit einer chronischen Erkrankung

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 24. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Momentan bin ich seit langem mal wieder im Urlaub. Der erste Urlaub seid meiner Diagnose und ich merke es ist ein ganz anderes Gefühl. Ich kann viel mehr unternehmen und beobachte, wie ich immer mehr die Angst los lassen kann etwas nicht zu können, oder nach der Aktivität nicht fit zu sein.

Natürlich ist es nicht so, als wäre ich jetzt so fit, dass ich nicht vermehrt Pausen bräuchte und ich auch meine Menschen mit denen ich im Urlaub bin, ohne mich los ziehen lassen muss. Jetzt gerade in dem Moment, indem ich diesen Beitrag verfasse, musste ich die Hunde und meine Mutter mit denen ich gerade unterwegs bin, alleine los ziehen lassen. Es ist glaube ich für die Menschen, die mich "zurück" lassen "müssen" ein viel unschöneres Gefühl als für mich. Ich bin erstens froh meine Ruhe zu haben, da es mir in diesen Momenten ja auch nicht gerade gut geht


Zweitens freue ich mich für sie und bin gespannt was sie mir hinterher erzählen können.


Drittens ist es auch ein bedrückendes Gefühl für mich "immer" der Hemmschuh zu sein. Das macht nun wirklich keinen Spaß. Es ist nicht immer einfach diejenige zu sein, auf die immer Rücksicht genommen werden muss. Klar, kann ich dadurch häufig entscheiden was unternommen wird, aber ich weiß, dass die anderen ja auch ihre Vorstellungen vom Urlaub haben und diese nicht immer erfüllen zu können macht mich traurig. Auch nicht so unterstützen zu können, wie ich es gerne würde, ist für mich eine Situation, mit der ich immer wieder aufs neue lernen muss umzugehen. Ich kann zum Beispiel kein Auto mehr fahren und so kann ich nicht bei Autotouren mit fahren oder erledige weniger "Arbeiten" im Ferienhaus.

Ich bin noch auf der Suche einen Weg für mich zu finden, damit umzugehen. Ich glaube Akzeptanz ist da mal wieder ein wichtiger Ansatzpunkt, doch im Urlaub fällt es mir schwerer als zu Hause das hin zu bekommen, da Urlaub eine positive Ausnahmesituation ist. Ich möchte ja, dass der Urlaub für alle Beteiligten ein Erfolg wird, weil ich so lange nicht im Urlaub war und meine Mutter noch viel länger nicht, will ich es besonders. Ich merke während ich diese Zeilen schreib, dass das los lassen der Situation durchs schreiben mich entspannt und sich das Gefühl in meiner Brust ein wenig löst.

Ich glaube es ist wichtig mit der "richtigen" oder besser gesagt realistischen Einstellung in den Urlaub zu fahren. Ich meine es sollte mir doch klar sein, dass ich den Wünsch meine Erkrankung einfach in meiner Wohnung zurück zulassen, nicht umsetzen kann, auch wenn ich es noch so gerne wollen würde.


Ich finde es super spannend, wie wichtig auch hier das passende Mindset ist und wie Erfahrungen und Aussagen, die wir vielleicht unterbewusst tätigen jemanden beeinflussen können. In den letzten Jahren, habe ich immer wieder von Menschen, die keine Ahnung haben, denen ich aber Kompetenzen zugesprochen habe, wie zum Beispiel Ärzte, Freunde, aber auch unbedachte Familienmitglieder, zu hören bekommen, dass ich nur genug wollen müsste, dann würde auch alles klappen, was ich mir vornehme. Das mag ja auch richtig sein für "gesunde" Menschen, aber nicht unbedingt für mich und meine Erkrankung.


So was mach ich denn jetzt mit meinen ganzen Erkenntnissen? Welche Quintessenz ziehe ich jetzt aus meiner Situation? Ich genieße jede Sekunde, in denen ich mit meiner Familie oder Freunden zusammen "Abenteuer" begehen kann, akzeptiere die Situationen in denen es nicht geht und weiß aber auch, dass ich mein Bestes gebe, um die anderen zu unterstützen und ihre Version vom Urlaub zu erleben. Mit diesen Erkenntnissen, kann ich trotz meiner Erkrankung einen erfüllten und erholsamen Urlaub erleben. Wenn ihr weiteres über mein Leben und meinen Alltag mit meiner Erkrankung erfahren wollt, folgt mir gerne auf Instagram frauelein_ronja oder auf Facebook Sinja Bruckhaus.




Comments


© 2023 by Name of Site. Proudly created with Wix.com

bottom of page