mein Leben mit Migräne
- Admin
- 27. Jan. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Feb. 2020

Die Geschichte meiner Migräne startete vor ziemlich genau fünfzehn Jahren. Das heißt, ich lebe schon mein halbes Leben mit dieser Erkrankung. Ich weiß noch ganz genau wie ich im Büro meiner Mutter gelegen habe und mir vor Schmerzen sau übel war. Ich konnte auf dem rechten Auge nicht sehen und meine rechte Wange war taub. Das hat mir ganz schön Angst eingejagt und so bin ich ins Krankenhaus gefahren. Dort haben die Ärzte ein MRT von meinem Kopf gemacht, um aus zu schließen, dass ich keinen Schlaganfall oder einen Gehirntumor habe. Das MRT war zum Glück ohne Befund und so war für die Ärzte klar, dass ich Migräne habe. Das bedeutete in meinem Fall, dass es mir unter der Woche gut ging, ich ganz normal zur Schule gehen konnte und ich meinen Alltag bewältigte und wenn am Wochenende der Stress und die Verpflichtungen weg waren, kamen die Schmerzen. Ganz explizit war es so, dass ich stundenlang in einem abgedunkelten Raum liegen und schlafen musste, da bei mir keine oral eingenommene Schmerzmittel halfen. So dachte ich zum damaligen Zeitpunkt. Heute weiß ich das ich die falschen Schmerzmittel zum falschen Zeitpunkt eingenommen habe. Dazu aber mehr zu einem späteren Zeitpunkt. So gingen die Jahre ins Land und ich konnte ganz gut mit dem Zustand meiner Erkrankung umgehen. Doch zu Zeiten meines Abiturs stieg mit dem Abistress auch die Anzahl der Migräne Tage. Was ich mit der starken psychischen Belastung in Zusammenhang brachte. Alle meine Abiturprüfungen habe ich unter einer akuten Attacke geschrieben, was eine enorme körperliche Anstrengung für mich war. Doch ich habe es dank meines starken Willens geschafft und mein Abitur bestanden. Nach dem Abi habe ich nicht sofort einen Studienplatz bekommen, da mein Numerus Clausus für meinen Wahlstudiengang; Sonderpädagogik zu schlecht war. So habe ich mit verschieden Praktika Aushilfsjobs Erfahrungen für die pädagogische Arbeit gesammelt. Die Praktika und waren immer nur stundenweise so habe ich das auch ganz gut mit der Migräne unter einen Hut bringen können. Ein Jahr nach meinem Abitur startete ich meine erste Ausbildung. Es war eine Ausbildung zur Erzieherin. Den schulischen Teil der Ausbildung absolvierte ich auch ganz gut, doch wenn es um den praktischen Teil der Ausbildung merkte ich es das es mir gar nicht gut ging und die Migräne wieder stärker wurde. Leider musste ich schweren Herzens diese Ausbildung beenden und habe mich für eine weitere Ausbildung entschieden. Es war eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Doch leider konnte ich diese aus den gleichen Gründen nicht beenden und legte eine Pause ein. Die Pause dauert bis heute an. Da die Migräne immer schlimmer statt besser wurde, war ich für zwei Wochen stationär in der Schmerzklinik in Kiel. Dort wurde ich medikamentös eingestellt und habe Seminare für den geeigneten Umgang mit meiner Erkrankung bekommen in den Seminaren habe ich gelernt wie mein Körper mit der Erkrankung funktioniert und was ich tun kann, um die Attacken möglichst zu verhindern. Doch was soll ich sagen, die Klinik ist wirklich gut, doch leider hat es bei mir nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Die Migräne ist nicht zurückgegangen. Das hat mich psychisch ziemlich mit genommen, da ich damals meine genaue Diagnose noch nicht wusste und ich auch nicht wusste, dass bei mir die Ursache der Migräne eine Durchblutungsproblematik des Gehirnes ist. Darum kann man mich nicht medikamentös einstellen. Genau einen Tag nach meinem 26 Geburtstag bekam ich mein erstes Lock IN Syndrom. Das bedeutete in meinem Fall, dass meine Beine komplett bewegungsunfähig waren. Es war kein komplettes Lock In, in dem Fall wäre ich komplett bewegungsunfähig und könnte auch nicht mehr kommunizieren. Das ist bei mir nur äußerst selten der Fall. Ich bin direkt wieder ins Krankenhaus gekommen und lag für zwei Tage auf der Stroke Unit also der Abteilung für die Schlaganfallpatienten. Doch ich bin ohne genaue Diagnose wieder nach Hause entlassen worden, da sich die Symptome wieder komplett zurückgebildet haben. Bis ich meine Diagnose der Basilaris Migräne bekommen habe, hat es noch drei weitere Jahre gedauert. Letztes Jahr war ich für zwei Wochen stationär in der naturheilkundlichen Klinik in Essen Mitte. Dort habe ich eine Ärztin gefunden, die sich mir angenommen und sich darauf eingelassen hat mich gelähmt ins MRT zu schicken. Durch diese Bilder ist endlich meine Diagnose zustande gekommen. Das bedeute mir unheimlich viel. Auch wenn sich dadurch nicht viel geändert hat und ich mein Leben lang mit dieser Erkrankung aus kommen muss, weiß ich endlich was mit mir los ist .
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